TuS Varrel on tour: Dennis Webner Turniersieger in Sottrum


Zweifellos ist es nicht der beste Stil, einen Bericht mit ein paar Worten über die eigene Person zu beginnen, aber da man nicht jede Woche ein mehrtägiges Turnier gewinnt, möchte ich ausnahmsweise einmal mit der Schilderung meiner Partien beginnen. 

Der Wieste-Cup wird alljährlich in Sottrum ausgetragen und ist bereits ein etabliertes Turnier, das ich immer wieder gerne besuche. Das Varreler Trio in diesem Jahr war dasselbe wie 2016, bestehend aus Max, Stefan und mir. Ansonsten fehlten in diesem Jahr die ganz großen Namen im Teilnehmerfeld, so dass ich an Position 3 gesetzt war. Es lief dann – wie des öfteren in diesem Jahr – von vorne bis hinten hervorragend. Insgesamt benötigte ich gerade einmal 103 Züge, um den für alle Beteiligten, mich selbst eingeschlossen, überraschenden Turniersieg einzufahren. Das sind gerade einmal 20 Züge im Schnitt pro Partie. Dabei halfen insbesondere mit den schwarzen Steinen ohne Frage die Repertoire-Empfehlungen meines Achimer Freundes und langjährigen Mannschaftskollegen Tim Freudenthal, der ebenfalls stark begann, sich leider in der Mitte des Turniers einen kleinen Durchhänger leistete und sich am Ende mit drei Punkten begnügen musste.

Die längste Partie spielte ich gleich in Runde 1, da mein Gegner dankenswerterweise bis zum Matt spielte. Das mag ich immer gerne, und so konnte ich mich auf die Suche nach einem möglichst ästhetischen Mattbild machen. Bereits früh hatte ein Läuferopfer auf h7 den Tag entschieden.

Am zweiten Tag gewann ich vormittags in 17 Zügen mit Schwarz, ehe in der Nachmittagsrunde nach 24 Zügen ein entscheidender Königsangriff den Gegner zur Aufgabe nötigte.

Letzte Runde: An Brett 1 gegen WFM Lara Schulze

Somit ging ich als einer von vier verlustpunktfreien Spielern in den Schlusstag. Der begann kurios, weil ich meine Partie vom Vortag exakt wiederholen konnte. So wusste ich denn auch, dass ich nach 12 Zügen mit einem Bedenkzeitverbrauch von drei Minuten glatt auf Gewinn stand, während mein Gegner eine Menge Bedenkzeit hatte investieren müssen. Er verteidigte sich dann zwar noch etwas zäher, doch nach 24 Zügen war auch hier Ende, so dass ich genügend Zeit hatte, die örtliche Pizzeria zwecks Vorbereitung auf die Nachmittagsrunde aufzusuchen. Weil die andere Spitzenbegegnung Remis endete, hatte ich vor der Schlussrunde einen halben Punkt Vorsprung auf die Verfolger; dazu die beste Buchholz-Wertung. Ich hoffe das erklärt den schnellen Friedensschluss gegen die später Zweitplatzierte Lara Schulze. Ich hatte in der Eröffnung einen Bauern gewonnen und wahrscheinlich hatte sie keine vollwertige Kompensation, so dass sie mit dem halben Punkt gut leben konnte. Am Ende hatte ich dann einen halben Punkt Vorsprung vor insgesamt fünf Verfolgern. Ein rundum perfektes Turnier!

Max und Stefan bei der Partieanalyse

Max dürfte mit seinem Ergebnis ebenfalls sehr zufrieden sein, obwohl er unter 50% der möglichen Punkte geblieben ist. Das Highlight war sicherlich Runde 1, als er seinen weitaus stärkeren Gegner enorm unter Druck setzen konnte, seinen Angriff mit einem mutigen Läuferopfer fortsetzte und schließlich ein Dauerschach fand, das ihm einen verdienten halben Punkt einbrachte. Eine tolle Leistung! Dieses Kunststück konnte er in Runde zwei nicht wiederholen, Jake Bokelmann erwies sich als etwas zu stark. Runde 3 sah leider Gottes das vereinsinterne Duell zwischen Max und Stefan, das wie bereits vor zwei Monaten in Lingen die Jugend für sich entscheiden konnte. Am Sonntag ließ Max dann ein sicher heraus gespieltes Schwarzremis gegen einen etwas höher eingeschätzten Gegner folgen, während die abschließende Niederlage gegen den Delmenhorster Michael Niefünd zu verschmerzen sein dürfte.

Stefan bewegt seine DWZ in diesem Jahr von einem historischen Höchststand zum nächsten. Schon seinem Erstrundengegner lieferte er einen spannenden Kampf, so dass ich einige Stunden auf meinen Mitfahrer warten musste. Ein erstes Erfolgserlebnis gab es dann in Runde zwei mit einem Remis aus der Position der Stärke gegen einen 300 Punkte höher datierten Gegner. Die Niederlage gegen Max ist aus Vereinssicht zu entschuldigen, aber am Sonntag legte Stefan noch einmal gehörig nach. Zunächst gewann er überzeugend gegen die Delmenhorsterin Emmilie König, ehe er abschließend erneut einem stärkeren Gegner ein Remis abtrotzen konnte. Mit 37 Punkten verzeichnet Stefan damit das größte DWZ-Plus der drei Varreler Starter.

Ein weiteres erfolgreiches Wochenende liegt damit hinter uns, weiter geht es schon in einer Woche. Dann sind überwiegend die Jugendlichen dran, außerdem spielen wir im 4er-Pokal in Dünsen.

  • Dennis Webner (2088)       – Timo Block (1688)                             1:0
  • Jonas Sinnhöfer (1809)      – Dennis Webner (2088)                     0:1
  • Dennis Webner (2088)       – Jan Trumpa (1899)                            1:0
  • Wigand Cordes (1903)        – Dennis Webner (2088)                      0:1
  • Dennis Webner (2088)       – WFM Lara Schulze (2154)            remis

 

  • Max Weidenhöfer (1554)    – Tom Frederic Woelk (2021)        remis
  • Jake Bokelmann (1977)       – Max Weidenhöfer (1554)               1:0
  • Max Weidenhöfer (1554)    – Stefan Menke (1243)                       1:0
  • Ernst Seeger (1739)              – Max Weidenhöfer (1554)             remis
  • Michael Niefünd (1803)      – Max Weidenhöfer (1554)                 1:0

 

  • Manfred Klein (1887)         – Stefan Menke (1243)                         1:0
  • Stefan Menke (1243)          – Frank Pfeifer (1610)                       remis
  • Max Weidenhöfer (1554)  – Stefan Menke (1243)                         1:0
  • Stefan Menke (1243)          – Emmilie König (1215)                       1:0
  • Günter Gilde (1845)              – Stefan Menke (1243)                    remis

Tabelle

  • 1. Dennis Webner                    (2088)       TuS Varrel                   4,5 Punkte
  • 2. WFM Lara Schulze             (2154)         SK Lehrte                     4
  • 3. Ralf Seibicke                        (2137)         Rochade Magdeburg 4
  • 4. FM Tobias Vöge                  (2197)          Lister Turm                 4
  • 5. Tom Frederic Woelk          (2021)         SC Diogenes                 4
  • 35. Max Weidenhöfer            (1554)         TuS Varrel                   2
  • 45. Stefan Menke                   (1243)         TuS Varrel                   2
  • insgesamt 58 Teilnehmer
Schnellschachmeisterschaft geht weiter
Michael Furian gewinnt Schnellschachmeisterschaft