Norddeutsche Vereinsmeisterschaft in der Bundeshauptstadt

Der TuS Varrel nimmt zum vierten mal, davon das dritte mal in Folge, an der Norddeutschen Vereinsmeister Schaft teil. Dieses mal nehmen wir in der Alterskategorie der U 16 teil. Mit von der Partie sind wieder Max weidenhöfer und Tom Rehpenn. Beide werden von zwei unserer neuesten Jugendlichen Julian Hinze und Bennet Salzmann unterstützt.

Wegen eines eventuellen Streiks der GDL entschied ich mich dazu mit dem Auto anzureisen. Wir kamen, wegen stockenden Verkehrs und einer Umleitung erst etwa um 19.45 in der Jugendherberge International an. Diese liegt ziemlich zentral in Berlin und wir können zu den Sehenswürdigkeiten sogar zu Fuß hingehen. Genau nebenan hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ihren Sitz.

Tag 1, Donnerstag 16. September

Da wir an 17. Stelle gesetzt sind, und somit auf dem letzten Platz, ereielte uns gleich in der ersten Runde die unglückliche Situation, dass wir Spielfrei hatten und somit vier Brett- und zwei Mannschaftspunkte bekamen und in der zweiten Runde einen deutlich schwereren Gegner. Die freie Zeit nutzten wir um uns im KaDeWe ein wenig umzusehen und uns so gut es geht mental auf die Zweite, unsere erste Rund, vorzubereiten.

In der Nachmittagsrunde waren wir als extremer Außenseiter am Brett. Es ging gegen einen der Lokalmatadoren, Königsjäger Süd-West, die an dritter Position gesetzt sind und deren „schwächster“ Spieler eine NWZ von 1665 hat. Ich habe mit einer Klaren Niederlage gerechnet. Wie hoch diese ausfallen würde war ich mir noch nicht sicher, ob es ein 3:1; 3,5:0,5 oder sogar ein 4:0 werden würde war ich mir noch unsicher. Nach rund zwei Stunden war die erste Partie bei uns zu Ende. Bennet hat eine Glatte Überraschung geschafft und gegen seinen Gegner, welcher an 5 aufgestellt wurde, mit einer schönen Stellung und einem bald folgenden Angriff auf die Rochadestellung in einen Katastrophalen Fehler geführt und somit den ersten erkämpften Brettpunkt, für Varrel, in diesem Turnier beschert. Rund eine halbe Stunde später musste Julian gegen seinen Gegner, der eine DWZ von 1869 hat, die Segel streichen. Da machte ich ihm keinerlei Vorwurf für die Niederlage. Besonders Beeindruckend war Toms Leistung, welcher gegen einen 1802er DWZ hat. Beide Kontrahenten lieferten sich eine erbitterte Partie, welche die zweitlängste der zweiten Runde war und rund fünf Stunden dauerte. Leider musste sich Tom mit einem wenigerbauern im Endspiel wiederfinden und verlor dieses schlussendlich. Max hingegen spielte noch ein wenig länger, gegen einen Gegner, welcher rund 400 DWZ Punkte mehr hatte als er selber. Leider vergab Max ein paar Möglichkeiten einen Sieg perfekt zu machen und musste sich am Ende mit einem Remis zufrieden geben. Dennoch war die Niederlage zu erwarten, jedoch mit einem so knappen Ausgang hatte keiner von uns Gerechnet. Wir werden sehen, was die restlichen Runden bringen werden und sind voller Hoffnung, dass wir uns den einen oder anderen Mannschaftspunkt erkämpfen werden.

Tag 2 Freitag, 17. September

Vor Rundenbeginn schon voll Konzentriert am Brett

Am heutigen Freitag ging es wie schon in der zweiten Runde gegen einen der drei Lokalmatadore. Dieses mal ging es gegen die SC Borussia Lichtenberg. Um den Bericht vom Vortag schreiben zu können und ein paar andere Sachen machen zu können übergab ich die Leitung der Mannschaft an Max ab. Kurz nach der Fertigstellung kam der Trainer des Johanneum Eppendorf, mit dem ich mir das Zimmer in der Zeit der NDVM teile, zu mir und fragte mich ob alle spielen würden, da einer der Spieler ins Zimmer gegangen sei. Es stellte sich heraus, dass der Gegner von Julian lieber zur Schule wollte als sich am Brett einer Norddeutschen messen zu wollen. und es stand 1:0 für Varrel. Leider konnte Bennet die gute Performens der zweiten Runde nicht bestätigen und musste sich mit einer Leichtfigur weniger dann schlussendlich geschlagen geben. Ähnlich erging es leider auch Tom, der sich leicht Verrechnete und leider auch verlor. So war es wieder an Max den ersten erspielten Mannschaftspunkt zu holen, doch die Stellung gab leider keinen Sieg her und er einigte sich mit seinem Gegner auf ein Remis. Somit wiederholten wir wieder nach hervorragendem Kampfeswillen das Ergebnis der zweiten Runde.

Es wurde nach der dritten Runde spekuliert ob wir gegen Werder spielen würden. Dies wurde mit der Auslosung nicht erfüllt. Stattdessen gab es dennoch ein Duell von zwei Teams aus Bremen. Wir mussten gegen unsere Nachbarn aus Delmenhorst heran. Als erstes wurde Bennet fertig. Er durfte gegen einen der jüngsten Teilnehmer des Turnieres heran. Dieser übersah eine Bauerngabel von Bennet und musste danach noch zwei Bauern abgeben. Die Partie war Materiell und Stellungstechnisch sicher gewonnen, doch Bennet konnte weder Matt setzen noch gab sein Gegner auf. Nach rund zwanzig Zügen von beiden Kontrahenten lief die Zeit von Bennets Gegner ab. Somit gingen wir wieder mit 1:0 in Führung.

Julian im Rechnen vertieft

An den anderen drei Brettern wurde noch weiter gerechnet und die Figuren bewegt. Der erste der fertig wurde war Julian, der in einer eher ausgeglichenen Stellung leider einen falschen Zug machte und somit sich um die Lorbeeren seiner harten Arbeit brachte. Tom Spielte zum dritten mal in Folge gegen einen Gegner mit einer DWZ von mehr als 1800 und stand zwischenzeitlich besser da. Leider spielte er nicht Korrekt weiter und musste leider im Endspiel eine Leichtfigur geben und Verlor im Endeffekt bedauerlicherweise die Partie. Max lehnte ein Remisangebot seines Gegners kurz nach Bennets Sieg ab und musste schlussendlich dann doch sich wieder mit einer Punkteteilung zufriedengeben. Somit verloren wir leider wieder knapp mit 2,5:1:5.

Wie man immer so schön sagt dreimal ist Bremer Recht. Tom spielt drei Partien in Folge gegen Gegner mit einer DWZ zwischen 1800 und 1900 und verliert, Max spielt dreimal Remis und Varrel geht dreimal mit 1:0 in Führung und verliert mit 2,5:1,5. Da bleibt nur die Frage ob bis auf Toms Serie die beiden anderen bestehen bleiben oder wir und Max in einer der letzten drei Spielen gewinnen werden.

Tag 3, Samstag 18. September

Wir haben heute aus Platzmangel der Jugendherberge den Spielort wechseln müssen und waren im Andreas Gymnasium. Dort ging es in der Vormittagsrunde gegen die SG Güstrow/Tetrow. Bennet entschloss sich dafür nicht rochieren zu wollen. Dies wurde ihm im Laufe der Partie zum Verhängnis und er beendete leider die erste Partie der fünften Runde in unserem Team. Einige Zeit später musste sich leider auch Julian geschlagen geben der einen seiner Türme so positionierte, dass er diesen durch einen Spieß auf Dame und den gezogenen Turm gegen den Läufer verlor. Tom hingegen kam relativ gut durch die Eröffnung und das Mittelspiel und hatte eine leicht schlechtere Stellung. Ärgerlicherweise übersah er dann ein zweizügiges Matt und wurde wenig später leider selber Matt gesetzt. Max kam wie immer solide durch die Eröffnung und das Mittelspiel und konnte sich leider keinen Vorteil erarbeiten, was seinem Gegner glücklicherweise auch nicht gelang. Somit musste er sich wieder nur mit einem Remis zufriedengeben.

In der zweiten Runde ging es gegen die SK Johanneum Eppendorf aus Hamburg. Julian musste leider zwei Bauern geben um eine einigermaßen spielbare Stellung behalten zu können. Leider konnte er sich nicht mehr zurück kämpfen sodass er, als das meiste abgetauscht wurde aufgeben musste. Bennet sah einen Zug nicht, um seinem Kontrahenten gemeinerweise gleich zwei Doppelbauern nebst einer offenen Königsstellung verpassen konnte. Dies rächte sich leider gegen Ende der Partie, als er leider eine Qualität einstellte und sich dann gegen einen Turmabtausch nicht mehr wehren konnte. schließlich gab er dann auf. Tom hingegen kam gut durch die Eröffnung und Opferte im Ende des Mittelspiels respektive Anfang des Endspiels korrekterweise seinen noch verbliebenden Springer gegen einen Bauern. Tom setzte den Angriff weiter fort und konnte, verständlicherweise, das siebenzügige Matt nicht finden. Doch er trieb den gegnerischen König so über das Brett, dass er schlussendlich eine Leichtfigur nebst Dame gegen den verbliebenen Läufer bekam, sowie seinen ersten Sieg in diesem Turnier. Somit war nun mal wieder Max am Zug uns unseren ersten am Brett verdienten Punkt zu erspielen. Doch es das Mühen nützte wieder nicht, sodass Max wieder in ein Remis einwilligen musste.

Tag 4, Sonntag 19.September

Am heutigen Sonntag ging es in die finale siebte Runde der Norddeutschen Vereinsmeisterschaft der U16. Wie fast immer ging es auf den letzten Drücker los zu den Brettern. Es wurde wieder im Andreas Gymnasium gespielt. Es ging gegen die KSV Rochade Braunschweig. Der Kampfeswille war im Team groß in dieser Runde den ersehnten Sieg zu holen. So bereiteten die vier Jungs sich am Samstagabend intensiv auf ihre Kontrahenten vor.

Bennet konnte sich relativ zügig einen kleinen Materialvorteil erarbeiten. Sein Gegner wollte eine Leichtfigur opfern was Bennet leider zu spät annahm und in einen gefährlichen Angriff kam und diesen leider nicht mehr abwehren konnte und schlussendlich aufgab, da Matt drohte.

Etwa eine viertel Stunde später kam Max mit seinem Partieformular aus dem Spielraum und war froh, dass er dieses mal nicht Remis gespielt hatte. Er setzte seinen Kontrahenten schon gleich unter Druck und zwang ihn eine defensive Figurenstellung einzunehmen. Den Vorteil nutzend gewann Max die Partie und glich für die Mannschaft aus.

Auch Tom Brillierte in seiner Partie und machte wie Max ordentlich Druck. Gegen Ende opferte er korrekterweise seinen Springer, der Turm und Dame angriff und seiner eigenen Dame die Möglichkeit bot Matt zu setzen. Danach setzte er mit seinem Turm nach und übersah, verständlicherweise, das siebenzügige Matt. Doch Tom setzte seinen Plan weiter fort und konnte noch eine Leichtfigur sowie die gegnerische Dame gewinnen. Mit so einem großen Nachteil wollte Toms Gegner nicht weiterspielen und gab dann auf.

Somit hing alles von Julian ab ob Varrel und Braunschweig sich den Mannschaftspunkt teilen oder Varrel beide bekommt. Julian spielte eine weitere gute Partie und erkämpfte sich über 40 Züge zwei Mehrbauern. Diese waren sogar weit vorgerückt und mussten vom gegnerischen Springer aufgehalten werden. Leider stellte Julian seinen Läufer ein und geriet in einen Gegenangriff und verlor leider die Partie nach langem Kampf. So stand es schlussendlich dann 2:2 unentschieden.