Wildeshausen ist immer eine Reise wert


Eine feste Institution im regionalen Turnierkalender ist der Princess-Cup, der alljährlich am letzten Wochenende der Sommerferien vom SK Wildeshausen ausgerichtet wird.

Bei den bisherigen zwölf Auflagen haben meiner Recherche zufolge insgesamt vier Varreler Spieler mitgemischt. Anno 2019 fanden erfreulicherweise gleich fünf unserer Aktiven den Weg an die Hunte – eine Rekordbeteiligung.

51 Teilnehmer in Wildeshausen – darunter fünf Varreler – sorgten für ein gelungenes Turnier

Über regen Zuspruch durften sich auch das Veranstalter-Team um Dirk Rütemann und Jens Kahlenberg freuen. Das Konzept scheint auch im 13. Jahr noch zu ziehen: Beim Princess-Cup dürfen alle Schachfreunde, deren DWZ unter 1500 Punkten liegt, drei Tage lang um Sieg und Remis kämpfen. Naturgemäß nehmen dabei zahlreiche Jugendspieler teil, die sich vielleicht sogar ihre ersten Sporen im Duell mit erwachsenen Gegnern verdienen möchten.

Eine tolle Organisation, jede Menge Ratingpreise und natürlich das Wiedersehen mit Freunden und Bekannten machen das Turnier alle Jahre wieder zu einem Highlight.

Pokale nahmen wir nicht mit nach Hause, dafür aber gleich mehrere Geld- und Sachpreise

Nun muss es nur noch sportlich erfolgreich laufen. Übrigens: Wie merkt man eigentlich, dass man sich verbessert hat?


Fabian hatte bereits 2016 am Turnier teilgenommen, er besaß damals als einziger Teilnehmer noch keine DWZ. Zu einem Punktgewinn reichte es leider nicht.

Drei Jahre später kehrte Fabian nun also an denselben Ort zurück, diesmal nicht nur, um zu lernen, sondern um zu punkten. Und siehe da, diesmal gelangen ihm vier Siege in sieben Partien, aber auch die Niederlagen waren knappe Angelegenheiten gegen nominell deutlich stärkere und erfahrenere Gegnerschaft. Verdienter Lohn war der Ratingpreis unter 1100.


Und auch der zweite Platz in dieser Kategorie ging an einen Varreler. Mathis hatte zwar bis letzte Woche noch eine DWZ unter 900 Punkten, verbesserte sich dann aber mit nur einem einzigen überragenden Turnier direkt in den vierstelligen Bereich. Da könnte man denken, er muss sich erstmal auf diesem Niveau beweisen. Doch mit ebenfalls 4 aus 7 legte er gleich das nächste Top-Ergebnis nach. Sein persönliches Highlight war sicherlich der Sieg in der Schlussrunde gegen den 200 Punkte stärkeren Neubruchhausener Uwe Wegmann.

Gegen dessen Teamkameraden David Wirz hatte Bens Turnier mit einem Paukenschlag begonnen. Leider traute Ben sich nicht, das Endspiel mit Mehrqualität auszuspielen, doch ein Remis gegen einen circa 500 Punkte stärkeren Spieler war ein sensationeller Auftakt. Das führte logischerweise dazu, dass es für Ben nun reihenweise stärkere Gegner gab, so dass er leider die folgenden vier Runden verlor. Doch zwei Siege am Schlusstag waren ein versöhnlicher Abschluss. Einmal setzte Ben gar im neunten Zuge bereits Matt. Die daraus resultierende lange Pause bis zur nächsten Runde wurde ihm durch den vom Veranstalter für das schnellste Matt ausgelobten Eisgutschein versüßt.

Im vereinsinternen Duell setzte sich Stefan gegen Ben durch. Die Laune ließen sich beide von der unglücklichen Auslosung aber nicht verderben.

Immer wieder wurden im Laufe des Turniers kleine Preise ausgelobt oder aber Gutscheine verteilt. Mathis fand sich einmal gewissermaßen auf der falschen Seite in der Kategorie „hübscheste Schlussstellung“ wieder – seinem König war ein ersticktes Matt widerfahren.
Fabian und Stefan sind nun stolze Besitzer eines Mauspads; bei der Vergabe der Krawatten gingen wir hingegen leer aus.

Bester Varreler war am Ende Spielertrainer Stefan, der 4 aus 6 erzielte. In der ersten Runde war er noch nicht anwesend, dann ging es direkt von der Arbeit ans Brett. Für die erste Runde hatte er ein „bye“ beantragt, also einen kampflosen halben Punkt. Das bescherte Stefan in der Endtabelle 4,5 Zähler und den zweiten Ratingpreis in der Kategorie unter 1300.

Schließlich war an zwei Tagen auch Niklas dabei, der eigentlich an diesem Wochenende verhindert war, dann aber doch, wann immer es ging, am Brett saß. Immerhin wollte er vor unserer Reise mit der Jugendmannschaft nach Magdeburg noch einmal trainieren. 50% lautet sein Ergebnis, zwei hübsche Siege, zwei vermeidbare Niederlagen. Wie das immer so ist…

Auf alle Fälle haben wir ein schachreiches Wochenende erlebt, mit einer Menge interessanter Partien, sofortiger Analyse mit dem mitgereisten Trainer, der sonst ja beschäftigungslos geblieben wäre, und am Ende auch einer Menge Preise.

Spaß hat es gemacht und offensichtlich sind wir bestens gerüstet für die kommende Saison.


Saisonabschluss
Tom lehrt seine Gegner das Fürchten