Gelungene Premiere


Das vermutlich letzte Turnier für eine ganze Weile richtete sich an die noch nicht ganz so erfahrenen Jugendlichen. Erdacht hatte es der Findorffer Malte Hentrop; neben seinen Schützlingen hatten sich noch vier weitere Vereine gefunden, die beim Kräftemessen mitmachen wollten. Eiche Horn, Lilienthal, Bremen-West und der TuS Varrel. Das erste Turnier der als Serie konzipierten Veranstaltung fand in Lilienthal statt, weitere sollen folgen, so dass jeder Verein einmal ausrichtet.

Drei Varreler gesellten sich unter die insgesamt 13 Teilnehmer im U16-Alter, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die meisten besaßen dabei noch gar keine DWZ, die stärksten ca. 1100. Gespielt wurden jeweils 5 Runden Schnellschach mit einer Bedenkzeit von 25min + 10s/Zug. Wobei der Modus natürlich nicht in Stein gemeißelt ist und für die kommenden Turniere noch leicht Anpassungen vorstellbar sind.

Obwohl er erst nach den Sommerferien dem Verein beigetreten ist und dies sein erstes Turnier außerhalb Varrels war, bewies Julian Hinze in der B-Gruppe sein Talent und siegte souverän. 5 Punkte aus 5 Partien, wobei die durchschnittliche Anzahl der Züge bei etwa 20 lag. Das war eine regelrechte Demonstration der Stärke, nach der Julian beim nächsten Mal in der A-Gruppe antreten darf.

1. Platz beim ersten Turnier, besser hätte der Start für Julian nicht ausfallen können.

Dort versuchte sich bei seinem ebenfalls ersten Turnier an diesem Wochenende bereits sein Schulkamerad Bennet Salzmann. Wenn man in der letzten Runde an Brett 1 spielt, hat man zweifellos vieles richtig gemacht, doch leider reichte es diesmal noch nicht für den ganz großen Wurf. In Runde 1 verlor Bennet gegen den DWZ-Stärksten, Tammo Stindt vom SK Bremen-West. Allerdings durchaus ärgerlich, nachdem er zwischenzeitlich eine Figur im Vorteil lag. 3 Siege in Serie und ein wenig Schützenhilfe hievten Bennet dann aber nach der Vorschlussrunde auf den geteilten ersten Platz.

Finale in der letzten Runde an Brett 1:
Bennet Salzmann gegen Thore Marschall

Im Duell mit dem punktgleichen Thore Marschall von den SF Lilienthal eroberte er bereits früh einen Läufer und hatte exzellente Aussichten, den zweiten Pokal für den TuS Varrel an diesem Tage zu gewinnen. Doch am Ende mangelte es vermutlich noch ein wenig an Erfahrung und der Schwarze hatte einen Pfeil mehr im Köcher. Dessen Königsangriff nämlich wurde trotz Materialnachteils zu gefährlich, am Ende war der weiße König matt und Bennet fiel noch auf Rang 4 zurück. Ärgerlich, nachdem er ein wirklich tolles Turnier gespielt hatte, mit leeren Händen dazustehen, aber für sein erstes Turnier bewies er bereits eine hervorragende Spielanlage. Mit ein wenig Training und Turniererfahrung sind weitere Erfolge nur eine Frage der Zeit.

Ben, wie immer gut gekleidet in Vereinskluft,
legte ein starkes Finish hin.

Der dritte Varreler im Turnier, Ben Weidenhöfer, besitzt diese Turniererfahrung bereits. Weil die Teilnehmerzahl ungerade war, startete Ben mit spielfrei. Danach wurde er zunächst hochgelost und verpasste gegen den deutlich stärker eingeschätzten Erik Norbach die Überraschung nur knapp. Ben hatte einen Läufer mehr und diesen zum Mattangriff ideal auf f6 platziert. Eigentlich konnte der schwarze König nur noch wenige Züge überleben, doch leider übersah Ben ein Schachgebot auf der eigenen Grundreihe und büßte die Dame ein. Nach einer weiteren Niederlage gegen den späteren Turniersieger legte er dann aber einen starken Endspurt hin und gewann die beiden restlichen Partien, so dass er das Turnier ebenfalls mit 3 Punkten auf dem geteilten 4. Platz beendete.

Die Pausen werden traditionell mit Fußball zugebracht.
Das hier gerade war ein Tor!

Alles in allem durften wir eine überaus gelungene Premiere erleben, die Lust macht auf mehr. Malte Hentrop hatte sich bereits im Vorfeld viel Arbeit mit der Planung gemacht, Stephan Slopinski als Turnierleiter alles bestens im Griff. Organisatorisch lief vor Ort alles bestens, das Hygienekonzept rief keinerlei Klagen hervor und sportlich waren die Gruppen spannend zusammengesetzt. Jeder Spieler schaffte mindestens einen halben Punkt, auch im Kampf um die Pokale war es sehr eng, so dass am Ende sogar teilweise noch Stichkämpfe durchgeführt werden mussten.

Vor Partiebeginn müssen die Figuren zunächst einmal von den Spielern desinfiziert werden.

Die für November geplante zweite Station der Serie muss indes leider verschoben werden. Aber wir haben Geduld, irgendwann geht das Leben und damit auch das Schachspiel bestimmt weiter.

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