Max wird Gruppensieger beim Hans-Wild-Turnier


In Gedenken an ihren langjährigen Vorsitzenden Hans Wild richtet die Schachabteilung des SV Werder alljährlich ein Gedenkturnier aus.

Die dritte Auflage wurde wieder als Rundenturnier gespielt,  wobei die Gruppen auf Basis der DWZ bzw. Elo zusammengestellt wurden. Hieß für uns: Drei Tage lang Kampf um Sieg und Remis gegen ähnlich starke Gegner. Was will man mehr?

Den aufmerksamen Leser dieser Seite verwundert es sicher wenig, dass die Farben des TuS Varrel einmal mehr durch Max Weidenhöfer, Stefan Menke und meine Person vertreten wurden. Die übrigen unserer Mitglieder machen sich auf Turnieren ja eher rar. Noch weniger verwundern dürfte mittlerweile, dass es abermals Max war, der am erfolgreichsten abschnitt.

In Gruppe F war Max an Position 2 gesetzt, hatte somit durchaus realistische Chancen auf eine Spitzenplatzierung. Weil aber seine DWZ in letzter Zeit kräftig in die Höhe geschossen ist, muss man eigentlich immer damit rechnen, dass auch mal ein schlechteres Ergebnis folgen könnte. Diesmal war es aber noch nicht so weit, mit 4,5 Punkten aus 5 Partien gewann Max seine Konkurrenz souverän. Entscheidend war dabei der Sieg im direkten Duell mit dem Zweitplatzierten Jan Pfluger, ebenfalls ein Jugendspieler von den Schachfreunden Bremer Osten. Hier konnte Max, der in ein schlechteres Endspiel zu gelangen drohte, rechtzeitig seine taktischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und Material gewinnen. Mit einem Sieg gegen seinen Dauerrivalen Diyar Bakiyev, ebenfalls aus Mahndorf, sowie einem Remis nach spannendem Partieverlauf mit beidseitigen Chancen gegen die Hamburgerin Kristina Reich, ging Max somit mit 2,5 aus 3 in den Schlusstag. Und weil Max am Sonntag noch zwei volle Punkte einfahren konnte – zunächst souverän im Königsangriff nach zweifachem Figurenopfer, danach äußerst glücklich nach völlig verpatzter Eröffnung, weil der Gegner erst einen Springer, dann seine Dame einstellte – war der geteilte erste Platz schon sicher. Schützenhilfe kam dann von Jan Pfluger, der Max‘ Konkurrentin besiegen konnte und sich mit einem Schlussrundensieg selbst auf den zweiten Platz schob.

Damit ein weiteres Preisgeld, ein weiteres DWZ-Plus für Max – wo soll das dieses Jahr noch hinführen?

Rang

Name

DWZ

Verein

Siege

Remis

Niederl.

Punkte

1

Max Weidenhöfer

1622

TuS Varrel

4

1

0

4,5

2

Jan Pfluger

1500

SF Bremer Osten

4

0

1

4

3

Kristina Reich

1488

Hamburger SK

3

1

1

3,5

4

Diyar Bakiyev

1329

SF Bremer Osten

2

0

3

2

5

Harald Weinitschke

1485

Bremer SG

1

0

4

1

6

Karl Lukas Birkholz

1639

SSC Rostock

0

0

5

0

Grundsätzlich waren sechs Teilnehmer pro Gruppe vorgesehen, naturgemäß geht das in der untersten Gruppe selten auf. Acht Spieler waren übrig, darunter auch Stefan. Die Turnierleitung entschied sich kurzerhand, daraus zwei Vierergruppen zu bilden. Eine sehr gute Lösung, diese spielten dann doppelrundig, also insgesamt sechs Partien. Weil die Dauer pro Partie aber in der Regel etwas kürzer ausfällt als in den Spitzengruppen, konnte man die zusätzliche Runde problemlos in den Zeitplan integrieren. In Gruppe G war Stefan sodann also der Hahn im Korb, er hatte es mit drei jugendlichen Gegnerinnen zu tun. Nach DWZ war Stefan an Nr, 2 gesetzt und diese Platzierung erreichte er dank eines starken Schlussspurts auch im Endklassement. Die Hinrunde lief noch eher verhalten mit nur einem halben Punkt, doch in der Rückrunde war Stefan mit 2,5 aus 3 dann auf der Höhe und belegte hinter der Papenburgerin Kira Evering den zweiten Platz, der ihm auch noch ein kleines Preisgeld bescherte.

Zum Zeitpunkt der Anmeldung hatte ich selbst noch auf Position 15 der Teilnehmerliste gelegen und hätte folglich im C-Turnier gespielt. Durch die guten Turnierergebnisse im August stiegen aber auch meine Wertungszahlen ein wenig, so dass ich am Turniertag die Nr. 12 war und somit ganz knapp noch in die zweite Sechsergruppe, das B-Turnier rutschte. Glück gehabt, die Außenseiterrolle war mir im Grunde deutlich lieber. So erhielt ich die Gelegenheit, gegen wirkliche Top-Gegner Erfahrungen zu sammeln. Ein Blick auf die Teilnehmerliste ließ schon Schlimmer befürchten; bloß nicht alles verlieren, lautete die Devise. Gleich drei FIDE-Meister unter den Gegner, geballte Zweitliga-Power – wie soll man da bestehen?

Glücklicherweise scheine ich meine zuletzt ansteigende Form aber auch in den September konserviert zu haben und konnte von Anfang an mit den Favoriten vernünftig mithalten.

Olaf Steffens in der ersten Runde setzte zu seinem gefürchteten Aufschlag 1. b4 an. Am Ende einer wilden Partie, in der ich zwischenzeitlich mal einen Turm mehr hatte, aber auch dauerhaft Matt zu gehen drohte, stand dann ein Dauerschach. Erster halber Punkt, erster Erfolg. Am nächsten Morgen das nächste Mal Schwarz, der nächste FM: Tobias Vöge aus Stade, jetzt für Hannover spielend, machte von Anfang an Druck und stellte mich bis ins Endspiel hinein vor Probleme. Irgendwie konnte ich aber alles zusammenhalten und erzielte im Läuferendspiel das zweite Remis. Die erste Weißpartie gegen den Hamburger Julian Grötzbach lief im Prinzip ganz gut, da ich die Eröffnung offenbar etwas besser kannte als er. In der Annahme, er würde seinen Minusbauern bald zurückerobern können, bot ich früh Remis an, was er auch sogleich akzeptierte. Vermutlich war das zu ängstlich gespielt, ich hätte nach wie vor strukturelle Vorteile gehabt und einigermaßen risikolos weiterspielen können. Aber im Grunde war ich froh über jeden halben Punkt, den ich ergattern konnte, und hatte nach drei Runden schon mehr erreicht, als ich mir für das gesamte Turnier vorgenommen hatte.

Am Sonntag gab es wieder mal Schwarz, diesmal gegen den späteren Turniersieger Sebastian Müer aus Oldenburg. Auch hier entwickelte sich eine wilde Partie, in der alles möglich schien und eine Stellungseinschätzung schwierig war. Spätestens in Zeitnot sah Basti dann aber mindestens einen taktischen Trick mehr und nach sechzehn ungeschlagenen Partien in Serie musste ich leider wieder einem Gegner gratulieren. Eine spektakuläre Partie war‘s trotzdem.

Die letzte Runde bescherte mir ein zweites Mal die weißen Steine. Gegen FM Oliver Müller kam ich erneut deutlich besser aus der Eröffnung und erhielt eine ansehnliche Angriffsstellung, die ich schlussendlich auch verwerten konnte. Erster Sieg im Turnier und damit insgesamt eine Ausbeute von 50%. Das war in diesem Teilnehmerfeld beim besten Willen nicht zu erwarten gewesen.

Platz

Name

Elo

DWZ

Verein

Siege

Remis

Niederl.

Punkte

1

Sebastian Müer

2235

2210

SK Union Oldeburg

3

1

1

3,5

2

Julian Grötzbach

2251

2277

Hamburger SK

2

2

1

3

3

FM Olaf Steffens

2267

2242

SV Werder Bremen

2

1

2

2,5

4

Dennis Webner

2106

2121

TuS Varrel

1

3

1

2,5

5

FM Tobias Vöge

2188

2149

HSK Lister Turm

1

2

2

2

6

FM Oliver Müller

2276

2269

SV Werder Bremen

1

1

3

1,5

Das Fazit ist dementsprechend wie in letzter Zeit so oft: Alle Varreler zufrieden, wir freuen uns schon auf das nächste Turnier!

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