Quickstep in Stuhr mit 70 Teilnehmern – Stephan Praceius Gruppensieger


Ein weiteres Novum trug sich am gestrigen Sonnabend zu. Erstmals in seiner Vereinsgeschichte richtete der TuS Varrel ein Quickstep-Turnier aus.

Die Turnierform, in unseren Breitengraden vom SK Wildeshausen etabliert, erfreut sich bereits im zehnten Jahr großer Beliebtheit bei Schachspielern aus ganz Niedersachsen und Bremen.

Die Idee ist simpel: Die Teilnehmer werden nach Spielstärke in 4er-Gruppen eingeteilt, die vier DWZ-stärksten Spieler in Gruppe A, die Nr. 5 bis 8 in Gruppe B usw.

Innerhalb jeder Gruppe werden nun drei Partien mit 90min Bedenkzeit p.P. gespielt, jeder gegen jeden. Auf diese Weise erhält jeder Teilnehmer interessante Gegner. Und jeder hat eine realistische Chance auf den 1. Platz und somit ein kleines Preisgeld, das gibt es auch nicht bei jedem Turnier.

Insgesamt 70 Interessierte hatten sich in den Räumlichkeiten der KGS Stuhr-Brinkum eingefunden, eine stattliche Zahl, etwa die Hälfte davon Kinder und Jugendliche.

Auch zehn Varreler gesellten sich zu den Teilnehmern: Heiko Fischer (Gruppe B), Manfred Hedke und Max Weidenhöfer (C), Uwe Rademacher (E), Wolfgang Harting und Stephan Praceius (G), Stefan Menke (H), Tom Rehpenn (N), Mathis Ristedt (O) sowie Ben Weidenhöfer (P).

Am erfolgreichsten schnitt dabei Stephan ab: Er erzielte 2,5 Punkte aus drei Partien und sicherte sich damit souverän den Gruppensieg. Herzlichen Glückwunsch!

Zugegeben, beim ersten Mal lief noch nicht alles glatt. Eine kurzfristige Raumänderung war vonnöten, ein Anwendungs- oder vielleicht auch Anwenderproblem mit der Computersoftware verzögerte den Turnierbeginn deutlich länger als erhofft. Das wird bei der geplanten Neuauflage 2019 mit Sicherheit besser werden.

Ansonsten lief das Turnier aber gut: Als kluge Idee erwies es sich, die Gruppen auf insgesamt fünf verschiedene Klassenräume aufzuteilen. So konnten, während in manchen Gruppen noch auf‘s Schärfste gekämpft wurde, andere Spieler bereits ihre zweite Runde beginnen. Auf diese Weise dauerte das Turnier insbesondere für viele der Kinder nur bis zum frühen Nachmittag, während in den Spitzengruppen bis etwa 20 Uhr die Köpfe rauchten.

Wieder einmal waren die Teilnehmer der von uns ausgerichteten Turniere voll des Lobes für unsere Cafeteria, die erneut von Anke Weidenhöfer organisiert wurde und die Gaumen der Spieler mit einer Vielzahl an Speisen und Getränken versorgte.

Als Schiedsrichter hatte ich einen geruhsamen Tag; ein einziger Streit entbrannte, als sich in einer Partie im Endspiel neben den beiden Königen nur noch ein Randbauer auf dem Brett befand, der aber vom gegnerischen König zuverlässig blockiert war. Beide Parteien machten nun eine Vielzahl an sinnlosen Königszügen, bis der Spieler mit Mehrbauern seinen Kontrahenten über die Zeit gezogen hatte. Wohlgemerkt handelte es sich dabei nicht um völlige Anfänger, sondern um Spieler mit einer Wertungszahl jenseits der 1600.

Zwei Lehren mag der geneigte Leser daraus ziehen: Erstens ist es empfehlenswert, in solchen Fällen den Schiedsrichter zu rufen, und zwar, bevor die Bedenkzeit abgelaufen ist. Das vermeidet Streit. Und zweitens: Man macht sich, auch wenn man sich mit seinem Verhalten im Rahmen der Regeln befinden mag, wenig Freunde innerhalb der so oft zitierten großen Familie der Schachspieler. Und gewinnt vermutlich auch keinen Fairplay-Preis.

Alle Ergebnisse sind hier zu finden.       Gruppe A bis P     sowie     Gruppe Q

Das Gruppenbild (Danke an Ulrike Schlüter!) stammt von den Teilnehmern der drei unteren Gruppen, in denen viele Kinder und Jugendliche am Start waren. Die jüngsten von ihnen gerade mal sechs Jahre alt. Die Spinne hingegen gehört zum Inventar der Klasse. Schließlich ist bald Halloween.

Besonders erfreulich übrigens, dass keiner der jüngeren Teilnehmer, von denen einige ihr erstes Turnier mit langer Bedenkzeit spielten, mit 0 Punkten nach Hause fuhr. Jeder erreichte mindestens ein Remis. Darauf darf man schon mal stolz sein. Und beim nächsten Mal nehmen bestimmt viele, die gestern ihre erste DWZ erworben oder ihre bereits vorhandene Zahl gesteigert haben, wieder am Turnier teil. Dann aber in einer höheren Gruppe…

Max auf der Deutschen Ländermeisterschaft in Würzburg
Schach zwischen Leda und Weser