TuS Varrel on tour: Max beim Bad Harzburger Open


Herbstferien! Für manche eine günstige Gelegenheit, um Urlaub zu machen, auszuspannen und vielleicht mal ein paar Wochen keine Schachfiguren anzufassen. Für andere ist diese Zeit hingegen der Aufruf, nun erst recht mal wieder ein Turnier zu spielen. So auch für Max, der beides verbinden wollte und kurzerhand mitsamt Familie in den Harz reiste, genauer: nach Bad Harzburg, um das dortige Open zu besuchen.

Während also Familie Weidenhöfer auf gutes Wetter im Altweibersommer hoffte, ging es für Max tagein, tagaus im Bündheimer Schloss vor malerischer Kulisse um Sieg und Niederlage.

Das zur Vorbereitung dienende Quickstep in Bremen-Nord am ersten Ferienwochenende hatte Max auf Grund seiner zuletzt rasant in die Höhe geschossenen Wertungszahl gleich drei enorm starke Gegner beschert. Vor diesem Hintergrund wiegt das dort erzielte etwas ungewohnte Ergebnis von nur einem halben Punkt aus drei Partien nicht besonders schwer.

Das Bad Harzburger Open, in einer einzigen Gruppe mit insgesamt 76 Teilnehmern ausgetragen, sollte zu Turnierbeginn mit dem bekannten Jojo-Effekt aufwarten.

Auf deutlich stärkere Gegner folgten solche, gegen die man klar favorisiert ins Rennen geht. Diese Pflichtaufgaben müssen natürlich gelöst werden, damit man wieder auf stärkere Gegnerschaft trifft, gegen die man dann ganz befreit ohne jeglichen Druck aufspielen kann.

So durfte Max denn also gleich in Runde 1 gegen einen um 500 Punkte höher eingestuften estnischen Schachfreund ran, während er es in Runde 2 mit einem 500 Punkte schwächeren Kontrahenten zu tun bekam. Beide Partien endeten so, wie es zu erwarten war.

Gleiches galt auch für die Runden 3 und 4, wobei der Spielstärkeunterschied jetzt nur noch jeweils 300 Punkte betrug.

In Runde 5 gab es dann endlich einen Gegner, bei dem die Vorhersage des Ergebnisses schwer fiel. DWZ-mäßig waren beide Spieler etwa gleichauf und so entwickelte sich ein spannender Kampf. Lange Zeit stand Max mit den schwarzen Steinen unter Druck, ehe er im Endspiel seinem Gegner mit einem kleinen Trick einen Bauern abluchsen konnte. Zum Sieg reichte es indes nicht; weil der Gegner seinerseits einen imposanten Freibauern zu bilden drohte, entschied sich Max dazu, Dauerschach zu geben. Aus praktischer Sicht keine schlechte Entscheidung, damit nun also 2,5 aus 5.

Den folgenden Absatz über die letzten drei Runden zu schreiben, macht dem Autor leider weniger Spaß. Irgendwie war nach der fünften Runde das Pulver verschossen und Max wahrscheinlich doch urlaubsreif. Wer kann‘s ihm verübeln.

In Runde 6 unterlag er erwartungsgemäß einem Gegner mit über 1900, so weit kein Grund zur Trauer. Dass er sich aber mit erwachsenen Gegnern deutlich leichter tut als mit Gleichaltrigen, zeigte sich in Runde 7 und 8, als er gegen seine nur ein, zwei Jahre älteren Gegner zwei weitere Niederlagen quittieren musste.

Damit insgesamt also ein eher enttäuschendes Turnierende. Aber nachdem Max‘ DWZ über Monate hinweg kontinuierlich in wahrhaft schwindelerregende Höhen geklettert war, hatte er sicherlich auch mal ein unterdurchschnittliches Turnier gut. Und es war nicht alles schlecht, die vorläufige Elo-Kalkulation zeigt für Max doch tatsächlich ein Plus von 0,2 Punkte. Was vermutlich bei der offiziellen Auswertung abgerundet werden dürfte.

Doch auch dieses Ergebnis wird ihn sicherlich nicht umwerfen und schon beim nächsten Mal kann es wieder ganz anders aussehen. Schließlich gilt, wie eigentlich immer: Das nächste Turnier kommt bestimmt! Und zwar im Zweifelsfall eher früher als später…

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